über
Viktoras Orestas Vagusevičius (Klavier)
Auf dem Programm stehen Tristan Murail, Ludwig van Beethoven, John Cage und Robert Schumann
Der Pianist Viktoras Orestas VAGUSEVIČIUS, der sich durch seine Vielfalt und seinen kreativen Mut im heutigen Musikleben auszeichnet, präsentiert ein einzigartiges Programm „Resonating Horizons: Nature and Man“, dessen Ziel es ist, die Zusammenhänge zwischen Natur, menschlichen Emotionen und musikalischem Ausdruck sorgfältig darzustellen und zu erforschen ausgewählte klassische und zeitgenössische Klavierwerke.
Das Programm ist in zwei Teile gegliedert: eine Umarmung der Natur und eine Erkundung innerer Landschaften, jeweils bestehend aus zwei kontrastierenden Werken. Das Konzert beginnt mit einem immersiven und jenseitigen Erlebnis mit Tristan Murails faszinierender Komposition La Mandragore (1993). T. Murailas, der Pionier der Spectralist-Bewegung, verbindet in dem Stück nahtlos die Elemente Natur und Klang und lädt die Zuhörer zu einer Klangexpedition durch himmlische Klanglandschaften und organische Harmonien ein. Die klanglichen Erkundungen von La Mandragore werden wie ein Tor zu den Wundern der Natur wirken und zum Hauptthema des Konzerts werden. Obwohl die Komposition im Hören auf die Welt der Natur und des Weltraums entstanden ist, mangelt es nicht an Imitationen der Welt, die dem Menschen nahe steht – Vögel, Tiere, Waldgeräusche. Nach dem bezaubernden Stück von T. Murail, einem der späten Meisterwerke Ludwig van Beethovens – der Sonate Nr. 31, Op. 110. L. van Beethovens Musik war schon immer ein Tor zur menschlichen Seele, und diese Sonate bildet da keine Ausnahme. Es befasst sich direkt mit den Tiefen des menschlichen Gefühls und kontrastiert den in La Mandragore erforschten kosmischen Bereich mit dem komplexen inneren Selbst. Durch die Gegenüberstellung von T. Murail und L. van Beethoven werden die Zuhörer Zeuge des Zusammenspiels der Außen- und Innenwelt und ermutigen sie, über die Wechselbeziehung zwischen dem Menschen und dem natürlichen Universum nachzudenken.
Der zweite Teil des Konzerts beginnt mit John Cages Kultkomposition „In a Landscape“ (1948). Das minimalistische Werk von J. Cage, dem Pionier der experimentellen Musik, wird zu einer Brücke, die den kontemplativen Charakter von T. Murails Werk mit der emotionalen Tiefe von L. van Beethovens Sonate verbindet. „In a Landscape“ steht für Einfachheit und Stille und lädt die Zuhörer dazu ein, über ihr Inneres und die Bedeutung der Stille in einer Welt aus Klang nachzudenken. Dieser Frieden wird wie eine unsichtbare Brücke oder eine Insel der Konzentration vor dem letzten Stück des Konzerts sein. Gekrönt wird das Konzert von Robert Schumanns kraftvollen und gefühlsintensiven Symphonischen Etüden op. 13. R. Schumanns Komposition, die von der Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes zeugt, fängt die Essenz des menschlichen Selbstausdrucks ein und veranschaulicht das komplexe Geflecht der Emotionen, die wir in unserer inneren Welt erleben. Beim Hören dieses Stücks, das Cages kontemplativer Arbeit folgt, begeben sich die Zuhörer auf eine emotionale Reise, in der sie die Komplexität der menschlichen Erfahrung und die Kraft der Musik feiern, die tiefsten Gefühle zu vermitteln.